Gedanken zum Jahresthema 2017

1 Karge Landschaft
Bergwelt
oberhalb der Baumgrenze
kein grün

Ein Bergmassiv
ein Koloss
uralt
Jahrtausende alt

Eingetaucht in Nebel
nicht zu dicht
Licht fällt durch
mal hier mal da
Wärmende Sonne
lässt das Massiv freundlich erscheinen

2 Die Stille ist zu hören.
Ein Luftzug geht über den Bergkamm
Und dann ist es wieder ganz ruhig

Der Nebel zieht weiter
Bildet immer wieder neue Wolkenformationen
Wunder der Schöpfung

3 Ein Steinturm
aufgeschichtet
Hand wurde hier angelegt
Steine gesammelt
gestapelt
ausgelotet
größere
schmalere
länglichere
ein kleiner Schlussstein

Er steht
mitten in dieser kargen Landschaft
aufgebaut
wie ein kleiner Bruder
des großen Massivs

Aber er ist leicht
scheint wackelig, zerbrechlich
Wenn hier ein Sturm rübergeht…

Ein Wegzeichen
Irgendwo im Gebirge
Ausdruck der Verbundenheit mit dem Ort
Ja, auch hier war der Mensch
hat gestalterisch eingegriffen
etwas hinterlassen
eine Erinnerung

Frieden
Bergfrieden
Er gleicht in unserer Welt
eher dem Steinturm
nicht dem Bergmassiv
Frieden ist wackelig
zerbrechlich
Auch wenn wir im 72. Friedensjahr leben dürfen
Ein starker Sturm
und der Frieden fällt
Was dem Frieden dient
Friedensdienst
Wer Frieden will muss etwas
für ihn tun

Friedensarbeit
Muss Frieden wollen
Ihm nachjagen
Ihn leben
Friedensstifter sein
Friedenskirche

5 Was uns als Gemeinde aufbaut
Gemeinde als „Wir“
Wir sind Gemeinde
Nicht: die Gemeinde
Nicht: meine Gemeinde
Uns als Gemeinde,
denn wir sind Gemeinde

Was uns aufbaut
Über die Jahre hinweg
Jetzt fast im 116. Jahr dieser Gemeinde

Jede Generation hat aufgebaut
Menschen haben gebaut
Auch Steine
Aber nicht nur Steine

Gott hat gebaut
Mit lebendigen Steinen
Mit Menschen

Wie bauen wir heute weiter?
Was baut uns auf?
Was bringt uns weiter?
Welchen Stein legen wir heute für das Morgen?

Unser Einsatz ist gefragt
Dafür wollen wir uns einsetzen
uns investieren
Unsere Zeit, alles was wir haben,
unser Leben

Für den Frieden
Für das was weiterbringt, aufbaut
als Gemeinde

Damit Gemeinde ein Zeichen wird
ein kleiner Steinturm aus lebendigen Steinen

Sichtbar
Eine Erinnerung
für die Umwelt, die Gesellschaft
Menschen unserer Stadt

Friedenskirche
Hier stehe ich
Am höchsten Punkt der Stadt
gleich neben dem Waterbölles
365 Meter über dem Meeresspiegel

Friedenskirche
Ein Zeichen für den Frieden?
Frieden untereinander?
Frieden für alle?

Jahresthema 2017

2017
Was wollen wir leben?
Persönlich?
Als Gemeinde?

„Was dem Frieden dient
und uns als Gemeinde aufbaut –
dafür wollen wir uns einsetzten.“

Eine gute Perspektive
für mich
für uns als Gemeinde
Eine Perspektive mit Perspektive,
auch für andere, denn…

Ich stehe unter Gottes Schutz
Ich weiß das seit geraumer Zeit
Er nahm den Gram und das Bittere aus meinem Wesen
Und machte mich fröhlich
Und ich will hingehen
Alle anzustecken mit Freude und Freundlichkeit
Auf dass die Erde Heimat wird für alle Welt:
Durch seinen Frieden
und unseren Glauben
Schalom in Dorf und Stadt.[1]

[1] Hanns Dieter Hüsch aus: Psalmen für Alletage. tvd-Verlag Düsseldorf, 3/1997